Durch den Gesellschafterwechsel wird eine bundesweit einmalige Struktur geschaffen. Zukünftig wird eine etablierte hausärztliche MVZ-Struktur (MVZ = Medizinisches Versorgungszentrum) gemeinschaftlich von einem kreisgetragenen Krankenhaus und einem zertifizierten Arztverein betrieben und verantwortet. Dieses „regionale Sicherstellungsprojekt“ kann anderen hessischen Regionen als Best Practice dienen. „Die Gesellschafterstruktur des Landarztnetz Lahn-Dill zeigt praktisch, wie die Überwindung der Sektorengrenzen gelingen kann“, sagte Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises. „Wir sind froh, dass uns dies im Sinne der gesundheitlichen Versorgung unserer Bürger gelungen ist.“

 „Wir freuen uns sehr, dass der A.N.R. die Anteile von Herrn Dr. Saar übernommen hat, der im kommenden Jahr seinen wohlverdienten Ruhestand antreten wird“, sagte Tobias Gottschalk, Geschäftsführer des Landarztnetzes und Sprecher der Geschäftsführung der Lahn-Dill-Kliniken. „Damit haben wir einen starken Partner an der Seite und können die Gesellschaft auch zukünftig weiterentwickeln.“

Mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und dem Lahn-Dill-Kreis wurde das Landarztnetz Lahn-Dill GmbH Anfang 2014 als gemeinnützige GmbH von den Lahn-Dill-Kliniken und Dr. Michael Saar, der zum Gründungszeitpunkt Vorstandsmitglied des A.N.R. e.V. war, ins Leben gerufen. Ziel ist es, als Regionalprojekt die dezentralisierte hausärztliche Versorgung der Bevölkerung vor allen in ländlichen Regionen zu unterstützen.

Das Landarztnetz betreibt aktuell vier Hausarztpraxen im Lahn-Dill-Kreis und beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.

Im A.N.R. e.V. sind rund 150 Ärzte aus dem gesamten Lahn-Dill-Kreis organisiert. Aufgrund der mittlerweile geschaffenen professionellen Strukturen wird der Verein jetzt von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen als Leistungserbringer anerkannt und darf selbst Arztpraxen betreiben. Dies war zum Gründungszeitpunkt des Landarztnetzes nicht möglich. Die Vereinsmitglieder haben mit großer Mehrheit beschlossen, die GmbH-Anteile von Dr. Michael Saar zu übernehmen, um dessen beabsichtigen Gang in den Altersruhestand möglich zu machen.