Anästhesie

Der Begriff Anästhesie leitet sich von dem griechischen Anaesthesia ab und bedeutet so viel wie „Empfindungslosigkeit“ beziehungsweise „Betäubung“. Man unterscheidet die

  • Lokalanästhesie (örtliche Betäubung), bei der durch Einspritzen eines Betäubungsmittels nur ein kleiner Teil des Körpers empfindungslos gemacht wird,
  • die Regionalanästhesie, eine Betäubung, die sich auf einen größeren Körperabschnitt erstreckt, und die
  • Allgemeinanästhesie oder Narkose, bei der der Patient in einen vorübergehenden Zustand der Bewusstlosigkeit versetzt und das Schmerzempfinden im gesamten Körper ausgeschaltet wird.

Eine Narkose ist kein Dauerzustand. Sie kann gesteuert und rückgängig gemacht werden. Während der Narkose werden das Schmerzempfinden und das Bewusstsein ausgeschaltet. So werden größere chirurgische Eingriffe möglich. Neben der Ausschaltung von Schmerz und Bewusstsein übernehmen Anästhesisten während einer Operation die Überwachung und Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen. Insbesondere kümmern sie sich um Atmung und Kreislauf.

Anästhesist überwacht Vitalwerte

Schmerztherapie

Ein weiteres Aufgabengebiet der Anästhesiologie stellt die Behandlung operations- und krankheitsbedingter Schmerzen dar. Starke Schmerzen im Rahmen von Operationen oder nach Verletzungen werden täglich von der anästhesiologischen Klinik mit den besonderen Methoden des Fachgebietes behandelt. Zum Einsatz kommen einfache und sehr stark wirkende Schmerzmittel sowie dauerhafte Blockaden schmerzleitender Nerven mit sogenannten Kathetertechniken. Dafür stehen Medikamentenpumpen zur Verfügung, die der Patient selbst steuern kann, um so die benötigte Medikamentenmenge selbst an seinen persönlichen Bedarf anzupassen. 

„Eine gute Schmerztherapie ist ein wichtiger Baustein Ihrer Genesung. Unser Ziel ist es, Ihnen Ihre Schmerzen zu nehmen sowie starke und stärkste Schmerzzustände zu vermeiden.“

Professor Dr. Jörg Engel, Chefarzt

Intensivmedizin

Patienten, die an schweren akut lebensbedrohlichen Erkrankungen leiden oder nach länger dauernden oder ausgedehnten Operationen besonders überwacht werden müssen, werden an den Lahn-Dill-Kliniken gemeinsam mit der Medizinischen Klinik I durch die Intensivmedizin versorgt. In unserem Zentrum stehen dafür insgesamt 31 mit modernster Technik ausgestattete Intensivbetten zur Verfügung. Während Patienten mit schwersten Organfunktionsstörungen meistens in einem narkoseähnlichen Schlaf gehalten werden, benötigen Patienten, die sich schon teilweise erholt haben, menschliche Zuwendung und viel Einfühlungsvermögen. Besuche von Angehörigen, tragen in dieser Phase ganz wesentlich zur Genesung bei. Dies gilt insbesondere für Patienten, die nur einer intensiven Überwachung und Beobachtung bedürfen.

In der Intensivmedizin stehen die spezialisierten Teams aus Ärzten und Pflegekräften rund um die Uhr zur Verfügung.

Notfallmedizin

Die Abteilung Notfallmedizin organisiert die ärztliche Besetzung des notärztlichen Rettungsdienstes (NEF) am Standort Wetzlar. Um den Einsatz rund um die Uhr zu garantieren, sind Notärzte aus anderen Fachrichtungen des Klinikums sowie niedergelassene Kollegen eingebunden. Insgesamt werden die rettungsmedizinischen Voraussetzungen für etwa 3.000 Notarzteinsätze im Jahr geschaffen.

Anästhesisten betreuen zusammen mit anderen Abteilungen Notfallpatienten auf dem Notarztwagen und in der Klinik.