Der Anlass für diese Unterstützung ist leider ein trauriger“, sagte Steffen Kohlitz, Stellvertretender Vorsitzender des RC HASSIA Gießen 1906 e.V. „Eines unserer Vereinsmitglieder hatte bei einem Training einen Herzstillstand und verstarb am plötzlichen Herztod.“ Daraufhin initiierte der Verein beim jährlichen Drachenbootrennen in Gießen ein Kuchenbuffet, dessen Erlös zur Anschaffung eines Automatischen Externen Defibrillators (AED) beitragen sollte. „Unsere Mitarbeiter, die am Drachenbootrennen teilnahmen, fragten uns, ob wir unterstützen könnten“, sagte Tobias Gottschalk, Sprecher der Geschäftsführung der Lahn-Dill-Kliniken. „Das haben wir sehr gerne gemacht und den Defibrillator gesponsert.“ 

Geplant ist außerdem, dass unter Federführung von Dr. Markus Meister, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wetzlar, eine Fortbildung und Schulung zum plötzlichen Herztod und zum Einsatz des Defibrillators für die Vereinsmitglieder stattfindet. 

„Ein plötzlicher Herztod kann jeden treffen“, erklärte Dr. Meister. „Eine Chance zu überleben gibt es nur, wenn unverzüglich gehandelt wird.“

Bei einem Herzstillstand lautet die Devise: Prüfen, Rufen, Drücken. Zunächst soll man prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der Notrufnummer 112, die europaweit gültig ist, ruft man den Rettungsdienst. Das Drücken, also die Herzmassage, soll kräftig und schnell erfolgen – mindestens 100-mal pro Minute. 

„Das kann die Überlebenschance verdoppeln bis verdreifachen“, erläuterte Dr. Meister. 

Sofern vorhanden, sollte auch ein Defibrillator eingesetzt werden. Diese Geräte geben bei Bedarf elektrische Impulse ab, die das Herz wieder in seinen normalen Rhythmus zurückbringen können. „Entscheidend ist, dass man überhaupt etwas unternimmt. Das kann lebensrettend sein“, so Dr. Meister. Die Angst etwas Falsches zu tun, hindere manche potenziellen Ersthelfer am Handeln. Doch genau das schade dem Patienten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.

Ein Automatischer Externer Defibrillator (AED), wie durch die Lahn-Dill-Kliniken gesponsert, kann dabei helfen, diese Vorbehalte zu überwinden. Das Gerät leitet zu den Wiederbelebungsmaßnahmen an und analysiert den Herzrhythmus. Dann entscheidet der AED, ob eine Schockabgabe angezeigt ist oder nicht. So kann man den Empfehlungen folgend auch als Laie eine leitliniengerechte Wiederbelebung durchführen und Leben retten.

Die geplante Fortbildung soll den Vereinsmitgliedern verständlich den „Plötzlichen Herztod“ erklären und die Notwendigkeit eines unverzüglichen Handelns vermitteln. Unterstützt durch den AED können die Teilnehmer die Wiederbelebung üben, um im Ernstfall rasch und richtig zu helfen.

(v.l.) Tobias Gottschalk, Geschäftsführer (Sprecher) Lahn-Dill-Kliniken, Steffen Kohlitz, Stellvertretender Vorsitzender des RC HASSIA Gießen 1906 e.V., Katja Streckbein, Geschäftsführerin Lahn-Dill-Kliniken und Dr. Markus Meister, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wetzlar bei der Übergabe des Defibrillators.