Die langjährigen Schmerzexperten, Dr. Kerstin Diehlmann von der Praxisklinik Mittelhessen sowie die Chefärzte Prof. Dr. Jörg Engel und PD Dr. Hagen Maxeiner, haben beim Chat im November zahlreiche Fragen zu den ambulanten und stationären Möglichkeiten der Schmerztherapie beantwortet. Seit Oktober gibt es in der Klinik Falkeneck in Braunfels die Klinik für stationäre Schmerztherapie. Zudem ist die schmerztherapeutische Abteilung der Praxisklinik Mittelhessen im November nach Braunfels umgezogen. Die dadurch geschaffene Schnittstelle von der ambulanten Vorstellung der Patienten zur möglicherweise notwendigen stationären Therapie und wiederum der anschließenden ambulanten Weiterbetreuung bietet für die Patienten klare Vorteile und kurze Wege.

Dies waren einige der Fragen und Antworten aus dem Chat:

Frage: Wie kann ich einen persönlichen Beratungstermin machen? Benötige ich eine Verordnung / Überweisung von meinem Hausarzt?

Dr. Kerstin Diehlmann: Eine Überweisung ist wünschenswert, damit wir eine bestmögliche Abstimmung mit dem behandelnden Arzt gewährleisten können.

Frage: Ich leide unter Fibromyalgie, gepaart mit einer Hypermobilität. Ich habe dauerhaft Schmerzen. Ich habe 2018 eine multimodale Schmerztherapie gemacht, die mir sehr gut getan hat. Heute bin ich wieder soweit belastet, dass der Alltag, also die Verbindung von Arbeit und Kindern nur schwer auszuhalten ist. Ich versuche täglich, den Tag einfach nur hinter mich zu bringen. Inwiefern macht es Sinn, eine weitere stationäre Therapie zu machen? Zahlt das die Krankenkasse erneut?

Dr. Kerstin Diehlmann: Das kann sinnvoll sein, zumal Ihnen die Therapie vor drei Jahren Linderung verschafft hat. Grundsätzlich ist die Wiederholung einer stationären multimodalen Schmerzbehandlung nach diesem Zeitabstand auf jeden Fall ratsam. Dies würde auch die Krankenkasse bezahlen. Wir bieten in der Klinik Falkeneck in Braunfels seit Oktober die multimodale Schmerztherapie an. Sie können sich gerne bei uns in der Ambulanz unter 06441-67154600 melden, dann können wir die weiteren Details besprechen.

Frage: Ich habe seit einem Jahr Gesichtsschmerzen verursacht durch eine Zahnbehandlung. Ich nehme folgende Medikamente Carbamazepin, Pregabalin und Oxycodon. Meine Hausärztin hat eine Reha vorgeschlagen. Haben Sie einen Vorschlag für eine entsprechende Klinik? 

PD Dr. Hagen Maxeiner: Für die Behandlung von Gesichtsschmerzen stehen viele Therapien zur Verfügung, die jedoch individuell auf das Beschwerdebild angepasst werden müssen. Sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann es sein, dass man den Fokus auf die Wiederherstellung der Lebensqualität legt und  nicht unbedingt der Schmerzfreiheit. Um eine spezielle Reha-Klinik zu empfehlen, müssten wir Ihr Beschwerdebild und die Details Ihrer Erkrankung und der Begleiterkrankungen kennen. Daher wäre es gut, wenn Sie sich alle Vorbefunde besorgen und bei Frau Dr. Diehlmann in der Praxisklinik hier in Braunfels einen Termin vereinbaren.

Frage: Wie lande sind die Wartezeiten, um einen Termin in der ambulanten Schmerztherapie in Braunfels zu erhalten?

PD Dr. Hagen Maxeiner: Die aktuellen Wartezeiten liegen bei vier bis sechs Wochen.

Frage: Meine Partnerin und ich sind chronische Schmerzpatienten. Wir beide haben Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, sind mehrfach operiert. Wir bekommen die Schmerzen mit unseren Therapien einigermaßen in den Griff, aber Schmerzspitzen lassen sich nur schwer eindämmen. Meine Frage: Ist es möglich, in den Lahn Dill Kliniken eine stationäre Therapie zu beginnen?

PD Dr. Hagen Maxeiner: Es handelt sich nach Ihren Schilderungen um eine komplexe Gemengelage, die den Rahmen eines Chats vermutlich sprengt. Prinzipiell ist bei uns eine stationäre Schmerztherapie möglich, bei der jedoch im Vorfeld eine ambulante vorgesehen ist. Hier könnte gemeinsam mit Ihnen ein Behandlungskonzept erarbeitet werden. Generell muss man aber hinzufügen, dass Sie bereits über eine schmerztherapeutische Anbindung verfügen. Somit sollten Sie das Vorgehen unbedingt mit Ihrem behandelnden Schmerztherapeuten besprechen.

Frage: Ich leide seit zirka einem halben Jahr an brennendem Gesichtsschmerz. Die bisherige medikamentöse Einstellung durch meinen Neurologen ist leider noch nicht so richtig erfolgreich. Ich wüsste deswegen gerne, ob und wie eine ambulante oder stationäre Behandlung in Ihrem Schmerzzentrum erfolgen könnte. Falls ja: Würde man für die ambulante Vorstellung eine Überweisung durch den bisherigen Behandler benötigen? An wen speziell muss man sich wenden um einen Termin auszumachen?

Prof. Dr. Jörg Engel: Zuerst muss eine ambulante Abklärung erfolgen, nur wenn die ambulanten Möglichkeiten zur Therapie nicht ausreichen, ist eine stationäre Therapie indiziert. Diese ist im Schmerzzentrum möglich. Für die ambulante Vorstellung braucht man eine Überweisung. Den Termin machen Sie am besten unter folgender Rufnummer aus: 06441 67154-600

Frage: Wie genau läuft die ambulante Vorstellung in der Schmerztherapie in Braunfels ab? Welche Untersuchungen erfolgen dabei?

Dr. Kerstin Diehlmann: Für das ambulante Erstgespräch benötigen wir alle Vorbefunde. Diese werden im Vorfeld bei uns in der Praxis abgegeben und durch mich gesichtet. Sie erhalten dann von uns den deutschen Schmerzfragebogen und wir vereinbaren einen Termin zum Erstgespräch. Hier wird eine ausführliche Anamnese erhoben, eine körperliche Untersuchung vorgenommen und dann ein Therapieplan festgelegt

Frage: Ich habe seit Jahren starke Knieschmerzen. Können Sie mir raten, was ich machen kann. Ich möchte keine Medikamente nehmen und suche nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten.

Dr. Kerstin Diehlmann: Die Behandlung richtet sich natürlich nach der Schmerzursache. Bei einer Kniegelenksarthrose zum Beispiel haben wir gute Behandlungserfolge mit einer Akupunktur- oder auch Laserbehandlung.

Frage: Ich habe eine Frage bezüglich meiner 89-jährigen Oma. Sie hat schon seit Jahren Restless legs. Zu den Gefühlsstörungen kommen auch Schmerzen, manchmal sieht man richtig wie die Beine krampfen. Haben Sie vielleicht einen Tipp bezüglich eines andren Medikaments bzw. was man sonst tun könnte.

Prof. Dr. Jörg Engel: Bitte haben Sie Verständnis, dass ohne die genaue Kenntnis der Vorgeschichte und der Begleiterkrankungen eine Medikamentenempfehlung nicht gegeben werden kann. Gegebenenfalls käme auch ein Vitamin B Präparat oder auch Magnesium in Betracht - vor Therapiebeginn sollte dies jedoch mit dem Hausarzt und dem behandelnden Neurologen besprochen werden.