Die Herzinsuffizienz, wie die schwerwiegende Erkrankung auch genannt wird, betrifft mittlerweile Millionen Menschen und ist eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte in Deutschland. Bei Herzschwäche kann das Herz nicht mehr genügend Blut pumpen, um den Körper und die Organe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter und wird durch eine ungesunde Lebensgewohnheit begünstigt. Professor Brück erläuterte die vielfältigen und oft unterschätzten Symptome der Krankheit: von verminderter Leistungsfähigkeit und Atemnot bis hin zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen. „Herzinsuffizienz verändert das Leben der Betroffenen umfassend. Daher ist Wissen über die Erkrankung der erste Schritt zur Eigenverantwortung im Umgang mit den Symptomen“, erklärte der Chefarzt.

Er hob hervor, dass Herzschwäche häufig mit weiteren Gesundheitsproblemen wie Diabetes, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen einhergeht. Zu den Risikofaktoren zählen auch Rauchen, Bewegungsmangel und Stress. „Wer seinem Herzen etwas Gutes tun möchte, sollte seinen Lebensstil anpassen und mehr Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung in den Alltag integrieren“, riet der Herzspezialist. Auch der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sei wichtig. „Diese Maßnahmen können helfen, eine Herzschwäche zu verhindern und sind ebenso wichtig für die Behandlung einer bereits bestehenden Herzinsuffizienz“, fügte Professor Brück hinzu.

Gerade regelmäßige Bewegung, wie Spazierengehen oder leichtes Radfahren, könne die Lebensqualität und die körperliche Belastbarkeit der Betroffenen verbessern. Dabei sei es wichtig, mit geringer Intensität zu beginnen und das Training schrittweise zu steigern, um den Herzmuskel nicht zu überfordern. 

Zur Steigerung der körperlichen Belastbarkeit sei auch die Therapie von Begleiterkrankungen essenziell. Außerdem sollte bei einem bestehenden Vorhofflimmern eine Verödung mittels Herzkatheter, die so genannte Ablation durchgeführt werden. Dabei werden durch Blutgefäße in der Leiste Katheter in das Herz vorgeschoben. „Es werden dabei gezielt Bereiche innerhalb der Herzvorhöfe verödet, die für die Entstehung von Vorhofflimmern verantwortlich sind“, verdeutlichte der Herzspezialist. 

Bei bestehender Herzschwäche sei in der Regel eine medikamentöse Therapie erforderlich, so der Chefarzt. Dabei kommen die so genannten „fantastischen Vier“ zum Einsatz: ACE-Hemmer, Betablocker, Mineralocorticoid-Rezeptorantagonisten und SGLT2-Blocker. Die Medikamente können die Sterberate bei Herzschwäche signifikant senken. „Sie helfen, den Blutdruck zu regulieren, die Herzfrequenz zu stabilisieren und das Herz zu entlasten“, erklärte Professor Brück. „In sehr schweren Fällen kann eine Herzklappenoperation oder sogar eine Herztransplantation erforderlich sein, um die Herzfunktion zu verbessern.“

Auch die Reisefähigkeit von Patienten mit Herzschwäche wurde thematisiert: Klimatische Bedingungen, Sauerstoffmangel und lange Flugreisen können den Gesundheitszustand beeinflussen. „Lassen Sie sich vier bis sechs Wochen vor Ihrer Abreise untersuchen, aktualisieren Sie Ihre Impfungen und informieren Sie sich über lokale Erkrankungsrisiken“, empfahl der Kardiologe. „Ihr Arzt kann Ihnen wichtige Tipps geben und gegebenenfalls zusätzliche Medikamente verschreiben.“ Kälte wirke sich negativ auf die Herzschwäche aus, während Wärme eher förderlich sei.

Abschließend betonte Professor Brück, dass Herzschwäche gut behandelbar ist und dass mit den richtigen Maßnahmen Selbstständigkeit und Mobilität wiederhergestellt werden können. „Verlassen Sie sich jedoch nicht nur auf die Medikamente, sondern werden Sie selbst aktiv“, ermutigte er die Zuhörer.

Im Anschluss an die Veranstaltung nutzten viele Teilnehmer die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen, und bedankten sich für die wertvollen Ratschläge. „Dieser Wissenstransfer und Austausch gibt Betroffenen und ihren Angehörigen Sicherheit im Umgang mit der Krankheit“, resümierte Kardiologe Brück.