Damit wird der Klinik nicht nur ein kontinuierlich hohes Niveau in der Patientenversorgung bescheinigt, sondern auch der konsequente Einsatz modernster Technologie und Verfahren in der Krebstherapie bestätigt.

Die Zertifizierung ist Teil des Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2015, das jährlich von externen Auditoren überprüft wird und der Strahlentherapie seit 2004 eine strukturierte, sichere und patientenorientierte Versorgung attestiert. Besonders hervorgehoben wurden im aktuellen Zertifizierungsverfahren dabei die innovativen Entwicklungen der vergangenen Monate: Die Klinik zählt mit der Einführung zweier neuer Linearbeschleuniger der neuesten Generation zu den modernsten strahlentherapeutischen Einrichtungen in Hessen.

„Die erfolgreiche Rezertifizierung verdeutlicht einmal mehr die Qualität und Sicherheit unserer Strahlentherapie. Sie unterstreicht, dass sich die Patienten auf eine Versorgung auf hohem medizinischem Niveau verlassen können“, erklärte Tobias Gottschalk, Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken (Sprecher). „Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, die diese Qualität bereits seit Jahren aufrechterhalten.“

Das Zertifizierungsverfahren war geprägt von den umfangreichen technischen Modernisierungen der letzten Jahre:  Im Jahr 2023 wurde zunächst der sogenannte Halcyon-Beschleuniger in Betrieb genommen. Dieser vereinigt die derzeit beste Bildgebung in der Strahlentherapie mit einem Linearbeschleuniger in einer kompakten Bauart. Einen besonderen Vorteil bietet der Halcyon-Beschleuniger bei Hochpräzisionsbestrahlungen, bei denen eine exakte Bildgebung vor jeder Bestrahlung, also eine bildgeführte Strahlentherapie, erforderlich ist. So kann die bestrahlte Region an die täglich veränderte Lage der inneren Organe im Körper angepasst werden. Vorteilhaft ist dies zum Beispiel bei der Bestrahlung von Prostatakrebs, aber auch bei vielen anderen Tumorarten.

Mit dem im Herbst 2023 hinzugekommenen True Beam-Beschleuniger wurde das strahlentherapeutische Spektrum innerhalb der Abteilung erweitert. Durch die sogenannte stereotaktische Bestrahlung ist es mit Hilfe einer bildgesteuerten und computerassistierten Zielführung möglich, selbst kleinste Ziele unter maximaler Schonung des gesunden Gewebes punktgenau zu bestrahlen.

 So können zum Beispiel winzige Hirnmetastasen mit extrem hohen Einzeldosen bestrahlt werden. Da durch dieses Verfahren eine Abtötung der Metastasen unter bestmöglicher Schonung des umgebenden Hirngewebes erreicht werden kann, spricht man auch von Radiochirurgie. Dies ist möglich, ohne die früher erforderliche Fixierung mittels eines operativ am Schädelknochen angebrachten Metallrings. Die Position des Patienten wird nun mit einer angenehmeren, offenen Gesichts-Maske am Behandlungstisch stabilisiert und durch Infrarotkameras online überwacht.

 „Wir können heute maßgeschneiderte Strahlentherapien anbieten, die sich optimal an die individuellen Erfordernisse unserer Patienten anpassen – das ist ein Quantensprung in der personalisierten Krebsbehandlung“, erläuterte Dr. Wolfram Wannack, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. Gleichzeitig werde durch die markerlose Überwachung der Körperoberfläche mittels Infrarottechnologie auf eine Hautmarkierung verzichtet, was die Therapien nicht nur präziser, sondern auch angenehmer macht.

 „Selbst die beste Technik entfaltet ihr volles Potenzial nur im Zusammenspiel mit einem erfahrenen, kompetenten und einfühlsamen Team. Unsere Rezertifizierung ist daher vor allem ein Erfolg unserer engagierten Mitarbeiter“, so Dr. Wannack abschließend.

Stolz auf die erfolgreiche achte Zertifizierung der Strahlentherapie: Chefarzt Dr. Wolfram Wannack (3. von rechts) mit einem Teil seines Teams sowie Tobias Gottschalk, Geschäftsführer (Sprecher) (rechts) und Katja Streckbein, Geschäftsführerin (3. von links). Auf dem Bild fehlt Andrea Tönges, Leiterin Qualitätsmanagement.
Stolz auf die erfolgreiche achte Zertifizierung der Strahlentherapie: Chefarzt Dr. Wolfram Wannack (3. von rechts) mit einem Teil seines Teams sowie Tobias Gottschalk, Geschäftsführer (Sprecher) (rechts) und Katja Streckbein, Geschäftsführerin (3. von links). Auf dem Bild fehlt Andrea Tönges, Leiterin Qualitäts- und Risikomanagement.