Assistenzärztin Friederike Hünting eröffnete die Veranstaltung mit ihrem Beitrag über die Blinddarmentzündung (Appendizitis). Sie erläuterte dabei die Symptome, verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und mögliche Komplikationen dieser häufigen Erkrankung. „Typischerweise äußert sich eine Blinddarmentzündung durch Schmerzen im mittleren Bauchbereich, die sich später in den rechten Unterbauch verlagern. Zu den weiteren Symptomen können Übelkeit, Erbrechen und Fieber gehören“, erklärte die Assistenzärztin. Die Diagnose wird meist durch eine körperliche Untersuchung gestellt, bei der unter anderem der sogenannte Loslassschmerz überprüft wird. Ergänzend können Blutuntersuchungen, die erhöhte Entzündungswerte aufzeigen, sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, vor allem in unklaren Fällen.

Hünting betonte, dass die Standardbehandlung die chirurgische Entfernung des entzündeten Blinddarms ist, oft durch eine minimalinvasive Technik. Diese Methode ist schonender als eine offene Operation und führt in der Regel zu einer schnelleren Genesung. Sie wies auch darauf hin, dass in einigen Fällen eine antibiotische Therapie erwogen werden kann, jedoch sei diese nicht immer erfolgreich, und die Rückfallquote könne höher sein. „Unbehandelt kann es zu schweren Komplikationen wie einem Blinddarmdurchbruch und einer Bauchfellentzündung kommen“, warnte Hünting abschließend.

Chefarzt Dr. Christian Ondo Meva widmete sich in seinem Vortrag dem Thema akutes Abdomen. Darunter versteht man einen medizinischen Notfall, bei dem plötzlich starke Bauchschmerzen auftreten. Diese Schmerzen können von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Fieber, einer verhärteten Bauchdecke oder sogar Schockanzeichen begleitet werden. Der Chefarzt betonte: „Es ist entscheidend, schnell zu handeln und die Ursache zu finden, um ernste Komplikationen zu verhindern.“

Zur Diagnostik gehören neben der Befragung des Patienten und dem Abtasten des Bauches auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Computertomographie (CT). Bluttests helfen, Entzündungen oder Infektionen zu erkennen. Zwei der häufigsten Ursachen für ein akutes Abdomen sind der Darmverschluss, auch mechanischer Ileus genannt, der durch Blockaden wie Tumore oder Narben hervorgerufen wird, und im weiteren Verlauf in eine Darmlähmung (paralytischer Ileus) übergehen kann, und die Blinddarmentzündung.

„In der Akutphase eines akuten Abdomens wird der Patient engmaschig überwacht. Er erhält Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs, Schmerzmittel und muss nüchtern bleiben, bis das weitere Vorgehen festgelegt ist“, erklärte der Chefarzt. In manchen Fällen reichen Medikamente und Ruhe, etwa bei entzündlichen Erkrankungen. Bei schwerwiegenderen Problemen, wie einer Blinddarmentzündung oder einem Darmverschluss, ist jedoch oft eine Operation erforderlich. Ein Darmverschluss muss häufig chirurgisch behandelt werden, um den Darm wieder durchgängig zu machen. „Unbehandelt kann ein Darmverschluss zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einem Darmdurchbruch und einer Sepsis führen“, schloss Dr. Ondo Meva. „Die schnelle Entscheidung, ob eine Operation notwendig ist, kann Leben retten.“

Friederike Hünting, Assistenzärztin, und Dr. Christian Ondo Meva, Chefarzt