
Moderne Arthroskopie bei Knie- und Schulterbeschwerden
Experten der Kliniken für Unfallchirurgie und Orthopädie rund um Chefarzt Professor Dr. med. Christopher Bliemel informierten letzte Woche über moderne Behandlungsmöglichkeiten bei Knie- und Schultergelenkbeschwerden mittels Arthroskopie sowie über die anschließende physiotherapeutische Betreuung.
Pressemitteilung
25.06.2025
Wetzlar
Die Besucher erhielten dabei praxisnahe Einblicke in minimalinvasive Operationsverfahren und erfuhren, wie durch gezielte Nachsorge die Rückkehr in den Alltag und Sport optimal begleitet wird.
Bei einer Arthroskopie wird über kleine Hautschnitte eine winzige Kamera (Arthroskop) ins Gelenk eingeführt. Dadurch hat der Operateur das Gelenkinnere auf einem Monitor detailliert im Blick und kann gezielt operieren. Die Methode ist schonend, hinterlässt kaum Narben und ermöglicht eine schnellere Heilung im Vergleich zu offenen Operationen. Chefarzt Professor Dr. med. Christopher Bliemel sagte: „Unser Ziel ist es, unseren Patienten moderne, schonende Verfahren auf höchstem medizinischem Niveau anzubieten – kombiniert mit individueller Betreuung und umfassender Nachsorge. Veranstaltungen wie diese sind für uns sehr wichtig, um Vertrauen zu schaffen und transparent über Möglichkeiten und Grenzen der modernen Gelenkchirurgie aufzuklären.“
Fokus Knie: "Kleine Schnitte, große Wirkung"
Im ersten Teil der Veranstaltung erläuterte Christian Braune, Leitender Oberarzt, die Anatomie des Kniegelenks und zeigte auf, wie häufige Verletzungen – etwa Meniskusrisse oder Kreuzbandverletzungen – heute schonend arthroskopisch behandelt werden können.
„Die Arthroskopie am Knie ermöglicht es uns, präzise Diagnosen zu stellen und zugleich gezielt zu therapieren – und das durch Zugänge in Millimetergröße. Das Spektrum reicht von Meniskusnähten über Knorpelglättungen bis hin zur Kreuzbandrekonstruktion“, so Braune. „Gerade bei sportlich aktiven Patienten oder bei beginnender Arthrose bietet das Verfahren große Vorteile in puncto Heilung, Schmerzfreiheit und Mobilität.“
Ein besonderes Augenmerk galt zudem dem Thema der so genannten autologen Knorpelregeneration, einem modernen Verfahren zur Behandlung von Knorpelschäden. Dabei wird körpereigener Knorpel gezielt entnommen und im Labor vermehrt. Bei kleinen bis mittelgroßen Defekten kann Knorpelersatzmaterial direkt in einem Eingriff wieder eingebracht werden. „Gerade bei jüngeren Patienten mit lokal begrenzten Knorpeldefekten bietet die autologe Knorpelzelltransplantation eine vielversprechende Perspektive auf eine dauerhafte Wiederherstellung der Gelenkfunktion“, erklärte Professor Dr. med. Ahmed Jawhar, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik. „Wir können damit in vielen Fällen die Entwicklung einer frühzeitigen Arthrose verhindern und die Lebensqualität langfristig erhalten.“
Schulterchirurgie: Beweglichkeit zurückgewinnen
Dr. med. Johannes Ortlauf, Oberarzt und Bereichsleiter der Schulterchirurgie, stellte typische Krankheitsbilder im Bereich der Schulter vor – darunter das Engpass-Syndrom (Impingement), die Kalkschulter (Tendinosis calcarea), Verletzungen oder Verschleißerscheinungen an den Sehnen der Schultermuskulatur (Rotatorenmanschettenschäden) sowie die wiederholte Ausrenkung des Schultergelenks (Schulterluxation). „Die arthroskopische Schulterchirurgie hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Wir können heute viele Eingriffe, etwa Sehnenrekonstruktionen oder Dekompressionen, minimalinvasiv durchführen – mit sehr guten funktionellen Ergebnissen“, betonte Dr. Ortlauf. „Unser Ziel ist es, die Schmerzen der Patienten zu lindern und ihnen die volle Beweglichkeit zurückzugeben.“
Physiotherapie: Der Schlüssel zur nachhaltigen Genesung
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Beitrag von Corinna Wanger, Leiterin der physiotherapeutischen Abteilung und des Gesundheitszentrums TheraMedis am Klinikum Wetzlar. Sie unterstrich die Bedeutung der physiotherapeutischen Nachsorge im Anschluss an arthroskopische Eingriffe: „Ob Knie oder Schulter – erst durch gezielte Bewegungstherapie, Muskelaufbau und Koordinationstraining wird aus einem gelungenen Eingriff auch ein nachhaltiger Behandlungserfolg. Unsere Therapiepläne sind individuell abgestimmt und begleiten die Patienten über alle Rehabilitationsphasen hinweg.“
Neben der stationären Physiotherapie im Klinikum Wetzlar steht auch das angeschlossene Gesundheitszentrum TheraMedis für die ambulante Nachbehandlung zur Verfügung. „Hier bieten wir moderne krankengymnastische Konzepte, medizinische Trainingstherapie, T-RENA, KGG (Krankengymnastik am Gerät) und professionell betreutes Gesundheitstraining – unterstützt durch eine hochmoderne Geräteausstattung“, so Wanger. „Damit werde ein nahtloser Übergang von der Klinik in die ambulante Versorgung gewährleistet.“
