Die Entstehung von Problemwunden hat meistens sehr vielfältige Gründe. Die Komplexität erfordert die Meinung vieler unterschiedlicher ärztlicher Fachdisziplinen. Deshalb haben wir unsere Expertise in einem „Zentrum für Problemwunden“ gebündelt, um der Komplexität der Diagnose gerecht werden zu können und die Versorgungsqualität zu verbessern.

Die Wunden können als Folge einer Operation auftreten, von einem kleinen Bagatelltrauma ausgelöst werden, als Folge von Infektionen entstehen oder – nach längeren krankheitsbedingten Liegephasen – durch kontinuierlichen Druck auf dieselbe Stelle als Druckgeschwür in Erscheinung treten.

Die Abheilung solcher Problemwunden wird dann meistens durch eine Bakterienbesiedelung bis hin zu Wundinfektionen oder durch schlechte Durchblutung, z. B. durch Begleiterkrankungen wie Diabetes, verhindert.

Die Folgen können bei freiliegenden tieferen Strukturen, u.a. eine Osteomyelitis oder der Verlust von wichtigen wesentlichen Funktionen des Körpers beziehungsweise einer Extremität bis hin zur Sepsis mit Todesfolge sein.

„Durch fortschreitende wissenschaftliche Erkenntnisse und stetig verbesserte und verfeinerte Operationsverfahren sowie Diagnostik und Therapie ist es heute zunehmend möglich, den Verschluss der Wunde zu erreichen und somit die Integrität des Körpers wieder herzustellen“

Dr. med. Tomislav Dodic, Chefarzt

Um drohende schwerwiegende Folgen, die durch eine chronisch bestehende Problemwunde entstehen können, abzuwenden, bedient sich die Plastische Chirurgie mehrerer Methoden der Weichteildeckung. Dieses kann von einer einfachen Hauttransplantation über sogenannte lokale Lappenplastiken bis hin zum freien Gewebetransfer reichen, bei dem unter dem Operationsmikroskop die das Gewebe versorgenden Gefäße wieder an Versorgungsgefäße angeschlossen werden müssen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Deckung ist dabei eine saubere, nicht infizierte Wunde und eine gute Durchblutung.

Im Rahmen unserer Behandlung werden zunächst diese Voraussetzungen geprüft, bevor wir eine operative Deckung der Wunde durchführen.

Im Zuge dessen kann es notwendig sein, dass zunächst ein durchblutungsverbessernder Eingriff durch die Kollegen der Gefäßchirurgie oder der Radiologie (Ballonkatheter-Aufdehnung der Gefäßengstellen) durchgeführt werden muss.

Bei ausreichender Wiederherstellung der Durchblutung, insbesondere des Wundareals, kann die Deckung erfolgen.

Zur Vervollständigung des ganzheitlichen Therapieansatzes steht für spezielle internistische Fragestellungen die Medizinische Klinik II mit ihrer Expertise zur Seite.

Im Falle einer notwendigen geriatrischen Behandlung, Nachbehandlung oder geriatrischen Rehabilitation besteht eine enge Kooperation mit der Geriatrie „Falkeneck“ in Braunfels.

Therapierbare Problemwunden sind:

  • Druckgeschwüre (Dekubitus an Steiß, Oberschenkel, Ferse, Hinterkopf)
  • Defektwunden an jeder Körperregion
  • Defektwunden über dem Brustbein nach Herz-OP (Sternumosteomyelitis)
  • Defektwunden bei infizierten Gelenkprothesen
  • Defektwunden nach Knochenbrüchen (Frakturen)
  • Defektwunden resultierend aus superinfizierten Operationswunden am gesamten Körper
  • Problemwunden an den Beinen / Füssen auf Grund schlechter Durchblutung oder Stoffwechselstörungen
  • Defektwunden durch akute Infektionen des Gewebes am gesamten Körper