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Nierenzellkarzinom
Das Nierenzellkarzinom ist die häufigste Form von Nierenkrebs und entsteht in den Zellen der Nierenkanälchen. Es macht etwa 85 bis 90 Prozent aller bösartigen Nierentumoren aus.
In Deutschland werden jährlich etwa 15.000 neue Fälle von Nierenzellkarzinom diagnostiziert, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Für den Erfolg der Behandlung und die Genesung sind eine frühe Erkennung, eine exakte Diagnose und die hochwertige Behandlung durch Spezialisten von entscheidender Bedeutung.
Unser Uroonkologisches Zentrum am Klinikum Wetzlar ist ein Zusammenschluss von Fachdisziplinen der Lahn-Dill-Kliniken mit kooperierenden Fachärzten und weiteren internen und externen Partnern.
Unser erfahrenes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten steht Ihnen zur Seite, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es uns, Ihnen eine umfassende und ganzheitliche Betreuung zu bieten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Symptomatik, Diagnostik, Therapie
Ein Nierenzellkarzinom entsteht, wenn sich die Zellen in den Nierenkanälchen unkontrolliert vermehren und zu einem bösartigen Tumor heranwachsen. Die genauen Ursachen für diese Zellveränderungen sind oft nicht vollständig bekannt, aber es gibt mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung eines Nierenkarzinoms begünstigen, darunter:
- Erhöhtes Alter
- Geschlecht, Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen
- Rauchen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Langzeit Einnahme von Schmerzmedikation wie Phenacetin
- Chronische Nierenerkrankungen
- Erbliche Syndrome wie von Hippel-Lindau, Tuberöse Sklerose, oder das hereditäre papilläre Nierenzellkarzinom
Die Früherkennung des Nierenzellkarzinoms kann eine Herausforderung darstellen, da die Symptome in den frühen Stadien oft unspezifisch sind. Patienten mit Risikofaktoren empfehlen wir eine regelmäßige Kontrolle.
Dazu gehören:
- Körperliche Untersuchung
- Blut- und Urintest
- Ultraschall, CT- oder MRT Untersuchung
- Blut- und Urinuntersuchung
- Bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen, Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) und Knochenszintigraphie
- Biopsie mit Hilfe des Ultraschalls oder CT um das Nierenzellkarzinom zu bestätigen und den genauen Tumor- Typ zu bestimmen
Jeder Patient erhält eine individuelle Therapieempfehlung. Diese wird in einer wöchentlich stattfindenden fachübergreifenden Tumorkonferenz gemeinsam ausgearbeitet. Wir behandeln unsere Patienten gemäß den aktuellen Empfehlungen der deutschen S3-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sowie der europäischen Leitlinien der European Association of Urology (EAU). Die Behandlung richtet sich nach dem Tumorstadium, dem Alter des Patienten, seinen Begleiterkrankungen und anderen individuellen Faktoren. Zur Verfügung stehen dabei die Operation, Immuntherapie oder Strahlentherapie.
- Robotisch- assistierte Nierenteilresektion (häufigste Operationsform) oder komplette Nierenentfernung
- Offene Nephrektomie bei großen Tumoren sowie bei Entfernung von Tumorthromben aus der Vena cava
- Metastasenchirurgie
- Ablative Verfahren bei kleinen Tumoren wie Radiofrequenzablation oder Kryotherapie
- Differenzierte Bestrahlungstechniken der Metastasen
- Immuntherapie oder zielgerichtete Therapien vor und nach der Nierentumorentfernung sowie bei Absiedlunge
- Therapiestudien
- Ernährungsberatung
- Psychoonkologische Betreuung
- Physiotherapie
- Beratung durch das Case Management (Sozialdienst)
- Patientenseminare