„Wir danken der Stiftung der Sparkasse Wetzlar für ihre äußerst großzügige Unterstützung“, sagte Tobias Gottschalk, Sprecher der Geschäftsführung der Lahn-Dill-Kliniken, bei einem Termin mit Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Sparkasse Wetzlar,  Stephan Hofmann, Sparkassen-Vorstand und Katja Streckbein, Geschäftsführerin der Lahn-Dill-Kliniken. Sie ließen sich von Priv.-Doz. Dr. Erich Lotterer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Priv.-Doz. Dr. Frank Ulrich, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie, die Funktionen der neuen Geräte erklären.

Um gute Sichtverhältnisse für die Diagnostik und Therapie während einer endoskopischen Untersuchung zu schaffen, wird mittels einer so genannten Insufflation beispielsweise der Darm mit Luft gefüllt. Dies kann mit Kohlenstoffdioxid (CO2) oder mit normaler Raumluft erfolgen. „Bereits seit mehreren Jahren führen wir konsequent bei allen Patienten in unserer Klinik endoskopische Untersuchungen mit Insufflation von CO₂ statt mit normaler Raumluft durch“, erklärte Dr. Erich Lotterer. Das eingesetzte CO₂ wird 150 Mal schneller als Raumluft aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen und dann vollständig unbemerkt über die Lunge abgeatmet. „Dadurch werden Blähungen und Bauchschmerzen, wie sie unter Verwendung von Raumluft auftreten konnten, nach der Magen- und Darmspiegelung nahezu vollständig verhindert“, erläuterte Dr. Lotterer. Dies erhöhe die Patientenzufriedenheit und könne dazu beitragen, dass mehr Patienten für beispielsweise die Vorsorgekoloskopie gewonnen werden können. In zahlreichen medizinischen Studien habe sich die Verwendung von CO₂ als sicher und effektiv erwiesen. So verringere Kohlenstoffdioxid auch die seltene, aber unter Umständen schwerwiegende Gefahr einer Darmgas-Explosion bei der Abtragung von Polypen im Darm. „Nun konnten wir, auch dank der Spende der Sparkassenstiftung, unseren neuen Endoskopie-Notfallwagen ebenfalls mit einem CO₂-Insufflator und der dafür notwendigen Technik ausrüsten“, so der Chefarzt abschließend. Die Kosten für den Kohlenstoffdioxid-Insufflator belaufen sich dabei auf rund 5.000 Euro. 45.000 Euro für den Endoskopie-Notfallwagen wurden aus Eigenmitteln der Lahn-Dill-Kliniken finanziert.

Die Kosten für die zwei Oberkörpersimulatoren für die ärztliche Ausbildung belaufen sich ebenfalls auf 5.000 Euro und wurden von der Sparkassenstiftung finanziert. „Die praktische Ausbildung von jungen Assistenzärzten und Medizinstudenten im Praktischen Jahr haben bei uns eine sehr hohe Relevanz“, so Chefarzt Dr. Frank Ulrich. Zu diesem Zweck haben die Lahn-Dill-Kliniken am Standort Wetzlar bereits ein Skills Lab eingerichtet. Ein Skills Lab ist eine zentrale Trainingseinrichtung, in der spezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten praktisch vermittelt werden. „Wir freuen uns sehr über die Neuanschaffung der beiden Oberkörpersimulatoren, durch die unser Skills Lab nun noch besser ausgestattet ist“, so der Allgemeinchirurg. Im Rahmen der medizinischen Versorgung sind die beiden Simulatoren wertvolle Instrumente, an denen das Legen von Schläuchen in den Brustkorb zur Ableitung von Sekret, Blut oder Luft, so genannten Drainagen und das Legen von zentralen Gefäßzugängen in die große Hohlvene direkt vor dem rechten Herzvorhof beispielsweise für eine intravenöse Ernährungstherapie geübt werden kann.

Die Stiftung der Sparkasse Wetzlar wurde im Jahr 1967 als „Krankenhausstiftung“ gegründet und 2007 in „Stiftung der Sparkasse Wetzlar“ umgewandelt. Im Laufe der Jahre wurde das ursprüngliche Stiftungskapital immer wieder mit Zustiftungen der Sparkasse Wetzlar aufgestockt und beläuft sich inzwischen auf 6 Mio. Euro.

Der Zweck der Stiftung war zunächst auf die gemeinnützigen Krankenhäuser in der Region und die Unterstützung durch Überlassung von medizinisch-technischen Geräten gerichtet. Dieser Verwendungszweck hat sich jedoch erheblich ausgeweitet, indem er sich neben der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens auch der Förderung der Wissenschaft und Forschung, der Kunst und Kultur, der Bildung und Erziehung, des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes, des Denkmalschutzes, des Sports, der Wohlfahrtspflege und der Heimatpflege innerhalb des Geschäftsgebietes der Sparkasse Wetzlar widmet.

Seit Stiftungsgründung konnten Geräte und Spenden von rund 4,6 Mio. Euro für diese gemeinnützigen Zwecke übergeben werden.

 

BU: Bei der Übergabe der Neuanschaffungen (von links): Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Sparkasse Wetzlar,  Stephan Hofmann, Sparkassen-Vorstand, Katja Streckbein, Geschäftsführerin der Lahn-Dill-Kliniken, Tobias Gottschalk, Sprecher der Geschäftsführung der Lahn-Dill-Kliniken, Priv.-Doz. Dr. Frank Ulrich, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie, und Priv.-Doz. Dr. Erich Lotterer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II.