Zum Auftakt begrüßte Dr. Birgitta Killing, Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Wetzlar, die Anwesenden, darunter Christian Müller, Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, und stellte dabei die Bedeutung von Sport und Bewegung bei Krebserkrankungen heraus: „Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Behandlungskonzepte. Durch Bewegung und Sport können beispielsweise eine Verbesserung von Therapienebenwirkungen und eine Reduktion von Angstzuständen oder chronischer Müdigkeit sowie insgesamt eine Steigerung der Lebensqualität erreicht werden“. Eine aktuelle Studie zeige zudem, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Rückfallrisiko nach einer abgeschlossenen Krebsbehandlung deutlich senken kann: bei Brustkrebs um 40 Prozent, bei Darmkrebs um 30 Prozent. „Meine Empfehlung ist einfach: Bewegen Sie sich regelmäßig“, so die Chefärztin. 

Dieser ausdrücklichen Empfehlung kamen die Besucher bei den angebotenen Bewegungseinheiten zum Mitmachen gerne nach. Sowohl die Tanzeinheiten bei Johanna E. Klisan, Tanzsporttrainerin und Übungsleiterin für Rehabilitation in der Krebsnachsorge, als auch die Fitnessübungen für Bauch, Beine, Po und Rücken von Personaltrainer Roland Schmidt wurden von den Besuchern sehr gerne und mit viel Freude angenommen. „Ich werbe immer für Sport in der Gruppe“, so Dr. Killing. Das mache nicht nur mehr Spaß, sondern habe auch zusätzliche positive Effekte, wie eine Studie zeigt: Sport in der Gruppe erhöht die Motivation, senkt das Stresslevel deutlich und verbessert die mentale Verfassung. „Wir haben heute gesehen, wie viel Spaß Bewegung in der Gruppe bringen kann. Daher freue ich mich, dass wir in unserer Region bereits Angebote speziell für Tumorpatienten haben und weitere in Planung sind. Denn klar ist: Sport schützt,“ so die Onkologin. 

Auch Katy Rihs, die Pflegerische Bereichsleiterin der onkologischen Station, erläuterte in ihrem Vortrag über „Sport & Krebs“, wie Bewegung zur Verbesserung der Lebensqualität während und nach der Behandlung beitragen kann und gab einen Einblick in die Angebote auf der Station.

Neben den sportlichen Aspekten und Aktivitäten wurden Führungen durch die Räumlichkeiten der Onkologischen Ambulanz angeboten, die den Besuchern einen umfassenden Einblick in die Betreuung und Unterstützung von Krebspatienten ermöglichten. Das Therapiezentrum TheraMedis am Klinikum Wetzlar informierte ebenfalls über sein Angebot, das unter anderem onkologischen Rehasport und betreutes, überwachtes Training für Krebspatienten umfasst. Zusätzlich informierten verschiedene Selbsthilfegruppen über weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten.

Abgerundet wurde der Tag durch einen kleinen Imbiss, bei dem sich die Besucher mit Psychoonkologinnen und Mitarbeitern aus dem Pflegeteam der Klinik für Hämatologie und Onkologie, den Trainern sowie mit weiteren Experten und Betroffenen austauschen konnten. 

„Der Tag der offenen Tür war eine gelungene Veranstaltung und hat erneut gezeigt, wie wichtig es ist, Bewegung in den Alltag von Krebspatienten zu integrieren“, so Birgitta Killing abschließend. „Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, das Thema ‚Bewegung und Krebs‘ heute so erfolgreich in den Fokus zu rücken.“

Interessierte, die sich über spezielle Sportangebote für onkologische Patienten informieren möchten, wenden sich gerne an: 

TheraMedis Lahn-Dill im MediCenter am Klinikum Wetzlar
Tel.: 06441 449 38 - 0, E-Mail: info(at)thera-medis.de
Johanna E. Klisan, Tanzsporttrainerin, Onko Tanzkreis Schwarz Rot Club Wetzlar e.V.
Tel.: 0152 29217817, E-Mail: Info(at)src-wetzlar.de
Roland Schmidt, Personal Trainer
Tel.: 0174 9572358, E-Mail: roland(at)former1.de

Informierten über das Thema „Bewegung und Krebs“, v.l.n.r.: Kathy Rihs (Pflegerische Bereichsleiterin Onkologie), Theresa Heynich (Onkologische Fachpflegekraft, BA Gesundheit und Bewegung), Anne Hens (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Fitnesstrainerin), Roland Schmidt (Personal Trainer), Dr. Birgitta Killing (Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin) und Johanna E. Klisan (Tanzsporttrainerin)