Die Jubiläumsausstellung dokumentiert eindrucksvolle Momente und prägende Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte und vermittelt spannende Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des Wetzlarer Krankenhauses.

Die Bilder erzählen Geschichten aus den frühen Jahren des Hauses und lassen die Aufbauphase lebendig werden. Gleichzeitig ist die Ausstellung auch ein Andenken an all jene Menschen, die das Klinikum mit ihrer Leidenschaft und ihrem Einsatz geprägt haben.

Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr und 14 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Einen kleinen Vorgeschmack auf die präsentierten Fotografien sowie weitere Infos zur Geschichte des Klinikums finden Sie auf der Webseite der Lahn-Dill-Kliniken unter https://www.lahn-dill-kliniken.de/50-jahre-klinikum-wetzlar.

Über die Geschichte des Klinikums Wetzlar

Die Ursprünge des Wetzlarer Gesundheitswesens liegen im Hospital zum Heiligen Geist, das 1262 erstmals als Stiftung zur Versorgung Bedürftiger und Pilger erwähnt wurde. Ein entscheidender Entwicklungsschritt war die Gründung des Stadtkrankenhauses in der Pariser Gasse im Jahr 1845 mit zunächst 20, später 56 Betten.

Ein bedeutender Wendepunkt folgte 1924 mit der Eröffnung eines neuen Krankenhauses in der Frankfurter Straße, das nach umfangreichen Renovierungen 127 Betten bereitstellte. Die steigenden Anforderungen führten ab den 1960er Jahren zur Planung eines modernen Klinikums. Unter der Leitung von Dr. Werner Best, seit 1964 Landrat, entwickelte sich die Idee eines Großkrankenhauses. 1965 initiierte die Landesregierung das Projekt der „Hessenklinik“, und ein Zweckverband zwischen Stadt und Kreis Wetzlar wurde gegründet. 1966 ging das Projekt offiziell in die nächste Planungsphase mit dem Standort am Hörnsheimer Eck.

Nach intensiven Bauarbeiten wurde das Klinikum schließlich im März 1974 eröffnet, fast genau 50 Jahre nach der Inbetriebnahme des Stadtkrankenhauses an der Frankfurter Straße. Mit dem erfolgreichen Umzug und der Inbetriebnahme setzte das Klinikum Wetzlar einen neuen Standard in der medizinischen Versorgung der Region. Seit seiner Gründung hat sich das Klinikum Wetzlar kontinuierlich weiterentwickelt und dabei stets höchste medizinische Standards beibehalten. Das Klinikum hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur zahlreiche medizinische Innovationen hervorgebracht, sondern sich auch als unverzichtbarer Bestandteil des Lahn-Dill-Kreises etabliert. 

Das neue Klinikum Wetzlar setzte damals mit einigen Besonderheiten teilweise umstrittene Maßstäbe: Es war eines der wenigen Krankenhäuser, das in jedem Patientenzimmer Teppichboden verlegte, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen und Lärmbelästigungen zu reduzieren. Die Zimmer selbst waren ursprünglich als großzügige Zwei-Bett-Zimmer geplant, mussten jedoch aus Kapazitätsgründen teilweise in Drei-Bett-Zimmer umgewandelt werden.

Ebenso war das Restaurant, das im 11. Obergeschoss durch einen externen Pächter betrieben wurde, ein Novum in der damaligen (und vielleicht auch heutigen) Krankenhauslandschaft. Die Wetzlarer Neue Zeitung vom 21.3.1974 beschrieb das Klinikum Wetzlar als eine „Klinik der Superlative“ in der „zur Standardausrüstung […] ein Fernsehapparat, Rundfunkempfang und an jedem Bett Anschlüsse für Sauerstoff und Druckluft [gehören].“