Aufgrund der Hygienemaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus war die Teilnehmerzahl an den jeweiligen Veranstaltungstagen auf rund 80 Personen begrenzt.

Die drei Veranstaltungstage hatten folgenden Themen als Schwerpunkt: Kniegelenksarthrose, Hüftgelenksarthrose und Fußschmerzen. „Wir haben uns sehr über die zahlreichen Besucher gefreut. Die rege Teilnahme zeigt uns, wie groß das Interesse an Gelenkkrankheiten ist“, so Chefarzt Dr. Burchard. „Künftig möchten wir die Gelenkwochen als regelmäßige Veranstaltung an den Dill-Klinken etablieren, um Interessierte auch über die neuesten Erkenntnisse und Behandlungsmethoden in der Gelenkchirurgie auf dem Laufenden zu halten“, so der erfahrene Sportmediziner.

Am ersten Veranstaltungstag eröffnete Dr.  René Burchard, ausgewiesener Kniespezialist, die Gelenkwochen mit seinem Vortrag zum Thema Kniegelenksarthrose. Nach einer kurzen Einführung zu den Symptomen und Schweregraden einer Arthrose, referierte der Chefarzt über die zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten. Dabei gab er einen Einblick in die unterschiedlichen Methoden, angefangen bei konservativen über alternative bis hin zu operativen Maßnahmen, wie beispielsweise der Schlitten-Endoprothese, der Krone fürs Kniegelenk oder dem vollständigen künstlichen Kniegelenk. „Vor einer Operation schöpfen wir alle konservativen Möglichkeiten aus.  Nur wenn der Leidensdruck durch diese Maßnahmen nicht zu lindern ist, erwägen wir einen operativen Eingriff. Dies besprechen wir sehr detailliert mit unseren Patienten“; erklärte der Chefarzt.

Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der hochmodernen und minimalinvasiven operativen Behandlung. „Bei der schonenden Anwendung gelenkerhaltender und auch gelenkersetzender Verfahren der modernen Endoprothetik legen wir in unsere Klinik ein großes Augenmerk auf die zügige Genesung unter Minimierung von Komplikationen, der so genannten ‚Rapid Recovery‘“, so Dr. Burchard.

Am zweiten Vortragsabend gab Dr. med. Ahmed Abutayeh, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, einen Einblick in sein Spezialgebiet, der Fußchirurgie. Neben einem kurzen Abriss der Entwicklungsgeschichte des Fußes, stellte der zertifizierte Fußchirurg die häufigsten krankhaften Fußveränderungen, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vor. „Das sicher häufigste Krankheitsbild innerhalb der Fußchirurgie ist der sogenannte Hallux valgus. Bei dieser Fußdeformität tritt der sogenannte Ballen nach innen heraus und der „Dicke Zeh“ (Hallux) weicht nach außen ab, er geht in die sogenannte Valgusstellung“, so Dr. Abutayeh. Die Ursachen hierfür seien vielfältig: Tragen von schlechtem Schuhwerk, angeborene Fehlstellungen oder Plattfüße.  Ein milder Hallux valgus könne häufig noch durch Einlagen und weites Schuhwerk erträglich gestaltet werden. „Kommt es jedoch zu Ruhe- und Belastungsschmerzen und teils auch entzündlichen Rötungen und Schleimbeutelreizungen ist eine Operation meist nicht zu verhindern“, sagte der Oberarzt. Dabei würden verschiedene OP-Techniken, unter anderem auch mit modernsten Implantaten aus Magnesium, die der Körper im Laufe der Zeit auflöst, zum Einsatz kommen.

Am dritten und letzten Vortragsabend referierte der geschäftsführende Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie MUDr. Mohammed Barbarawi zum Thema Hüftgelenksarthrose. Das Hüftgelenk selbst sei als stark beanspruchtes Gelenk häufiger von Arthrose betroffen als andere Gelenke. „Sind andere Ursachen ausgeschlossen und findet sich im Röntgenbild eine fortgeschrittene Arthrose, bietet sich bei anhaltenden Schmerzen als letzte Möglichkeit die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks“, erklärt der ausgewiesenen Hüftspezialist. „Bei uns wird in einer schonenden OP-Technik minimalinvasiv über einen speziellen geschwungenen vorderen Zugang (ALMIS) operiert“, so MUDr. Barbarawi weiter. 

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Besucher Gelegenheit mit den Dillenburger Gelenkspezialisten und den Mitarbeitern der physiotherapeutischen Abteilung ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.